Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht haben Tobi und ich mein Auto vollgepackt mit allen meinen Sachen, die ich mitnehmen wollte! Ehrlich gesagt hatte ich zwischendurch echt Bedenken, ob überhaupt alles in die Vega reinpasst.
Aber nach einigem Hin- und Her- und Umpacken sind wir dann gegen 10 Uhr in Erlangen gestartet und ich hab meiner geliebten Stadt und meinem Zuhause erstmal für lange Zeit Tschüss gesagt...ein sehr komisches Gefühl!!!
Nach einer ruhigen Fahrt durch Deutschland(ich hab ja auch geschlafen *lach*)und sehr schönen Landschaften in der Schweiz sind wir gegen 16 Uhr über die französische Grenze gefahren. Voll im Zeitplan trotz einer kleinen Irrfahrt kurz nach Chambery kamen wir dann nach fast 9 Stunden Fahrt abends in Grenoble an. Da ich mein Hotel schon vom letzten Besuch kannte, haben wir "Privilodges" problemlos gefunden. Nach dem ersten Ausladen und anschließendem ausladen, waren wir nur noch faul und haben bald geschlafen... Leider musste ich ja Tobi am nächsten Tag früh um 10 zum Bahnhof bringen und ihn verabschieden... Abschiedsszenen an Bahnhöfen hab ich ja noch nie gemocht!
Aber es war nicht ganz so schlimm, da ich wusste, dass er in 2 Wochen wieder zu mir kommt!
05.02.07 erster Tag
Was soll ich sagen??? Mehr oder minder motiviert ging ich Montag morgen ins Büro und ...es war keiner da! Es war nix organisiert und meine Begrüßung lautete: Bonjour...good, that you are here! we have a lot of work to do!!! Na, das kann ja mal heiter werden! Erstmal werde ich mir einen Laptop organisieren, dann meinen Schreibtisch mit Büromaterial ausstatten und dann sehen wir weiter. Das waren zumindest meine ersten Gedanken...Den Laptop habe ich nach knapp 2 Wochen bekommen und jetzt hab ich 2 Stück - einen für Siemens und einen für Grenoble...Gott sei Dank bin ich als Frau "multi-tasking" fähig :-)
Das Büromaterial zu finden war nicht sooo schwer, nur leider gab es nicht viel und was Trennblätter, Register,Umschläge etc auf französisch heißt, hatte ich dummerweise vergessen. Mal abwarten, wie das hier weitergeht...
Kalenderwoche 6 -ich bin auf Wohnungssuche
Montag morgen habe ich zusammen mit Catherine und Agnés die Internetseiten durchsucht und verschiedene Immobilienagenturen abtelefoniert um für mich eine Wohnung zu finen... Leider ist der Markt in Grenoble für möblierte Wohnungen in Grenoble sehr begrenzt - ehrlich gesagt sogar richtig mies!
Ich hatte mit meinem Budget von 500 Euro die Aussicht auf eine Studio von ca 15 bis 20 qm, möbliert...und das wollte ich auf keinen Fall!
Die erste Wohnung war zwar größter, aber auch überm Budget und meiner Meinung nach vollkommen überteuert! Es waren kaum Möbel in der Wohnung und die wenigen vorhanden Sachen kamen - glaub ich- ungefähr aus den Jugendjahren meiner Großeltern! NEIN DANKE! nicht zu dem Preis...
So oder so ähnlich ging das dann weiter: zu groß, zu teuer, zu klein, zu wenig Möbel usw!
Aber ich hatte Glück und habe dann am Ende der Woche eine schnuckelige 2-Zimmer-Wohnung, möbliert, 44qm im Zentrum der Stadt angeschaut und auch dann am folgenden Montag direkt gemietet. Es fehlen zwar noch ein paar Kleinigkeiten wie z.B. Geschirr, aber das lässt sich alles regeln.
Auch wenn es mir keiner glaubt: da wusste ich noch nicht, dass ich in eine der Kneipen- und Partystraßen von Grenoble ziehen werde :-)
Die Wohnung liegt sehr zentral, nur wenige Meter von einer sehr schönen, großen Markthalle am Place St. Claire im Zentrum. Ich hab es nicht weit in die Stadt und die Tram hält auch fast direkt vor der Tür.
Nur meine Vega zu parken wird schwierig werden...Vielleicht krieg ich einen Platz in einem der Parkhäuser in meiner Nähe!
10.02.07 erste Alltagsabenteuer und ein Texanischer Abend
Da meine Mama am Valentinstag Geburtstag hat, hatte ich extra noch ein Geschenk besorgt und wollte es nach Deutschland schicken. Beim ersten Versuch stand ich am Donnerstag abend um 17 Uhr 45 vor verschlossenen Türen! Ich hatte ganz vergessen, dass hier jeder aufmachen und schließen kann, wie er will! auch die Post!!! ok, dann also zweiter Versuch am Samstag morgen in der Zentralstelle. Mit viel Geduld hab ich mich frühmorgens in die bereits sehr lange Schlange eingereiht und gewartet...
Kann mir mal einer erklären, WARUM man sich dann als Postmitarbeiter unbedingt um die Probleme des Kollegen kümmern muss, statt an seinem eigenen Schalter zu arbeiten???!!!! Meine Geduld wurd sehr strapaziert...
Irgendwann hatte ich dann auch endlich Erfolg und durfte dann, mangels Englisch-Kenntnisse der Postmitarbeiterin mein erstes Päckchen auf französisch organisieren und verschicken!! Da es inzwischen auch angekommen ist, bin ich immer noch echt stolz auf mich *lach*
Abends war ich dann bei Sabine (einer Österreicherin) und ihrer Familien zum Essen eingeladen. Sie habe ich dank einer ehemaligen Kollegin kennengelernt und bin zum ersten Kennenlernen gleich eingeladen worden. Zu meiner großen Überraschung und Freude wurde das ein sehr lustiger Abend mit zwei weiteren Familien und sehr gutem selbstgemachtem texanischem Essen. Da Sabine vor dem Aufenthalt in Grenoble mehrere Jahre in Austin gelebt hat, kann sie das richtig gut! Ihr Mann Charly (Karl) hatte von der letzten Dienstreise einige Lebensmittel mitgebracht und ich durfte helfen sie zu vernichten!! Danke Sabine, das war ein toller Abend!
Sonntag, 11.02.2007 Wandern zum Chartreuse-Kloster mit Oliver
Leider schien heute mal wieder das Wetter gegen mich zu sein und es sah sehr nach Regen aus. Oliver und ich haben trotzdem beschlossen in die Berge zu fahren und sind gegen 11 Uhr in das Chartreuse-Gebirge gestartet. Es war spannend zu sehen, wie sich langsam die Landschaft verändert und es immer mehr nach Winter aussah :-)
Nach einem kurzen Stop um Bergkäse zu probieren, waren wir ausgiebig in einer sehr gemütlichen Gastwirtschaft essen. Ich hab das erste Mal Mini-Ravioli mit Käsefüllung gegessen (sehr lecker)!
Anschließend ging es dann Richtung Kloster...Meine erste Tour in die Berge führte vorbei an dem Kloster der Karträuser-Mönche, zu zwei kleinen Kapellen mitten im Schnee! Die Mönche sind verantwortlich für dieses (grausige) Getränk, dass ich als Medizin bezeichnen würde, die Einheimischen aber sehr lieben. Wer die Möglichkeit hat Chartreuse-Schnaps zu probieren, wird mir sehr wahrscheinlich zustimmen. Abgesehen davon,dass ich Oliver während des Bergauf-Laufens mehrmals verflucht habe,war es ein Rießen-Spaß durch den Schnee zu stapfen und die schöne Aussicht zu genießen...Witzig fand ich auch den Zufall mit dem Tempelritter-Zeichen (Fotos anschauen...)! Wer weiß, was das alles zu bedeuten hat.
Nach einem knapp 2-stündigen Ausflug sind wir dann in einem traumhaft schönen Sonnenuntergang wieder zurück ins Tal nach Grenoble gefahren. Ich hatte einen ersten Vorgeschmack bekommen, wie schön die Berge sein können...
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